Projekte Tiefbau

Die Karte der SWRO zeigt die hier beschriebenen aktiven Baustellen der Stadt Rosenheim.

  • Allgemeine Beschreibung der Maßnahme:
    Die Mangfallkanalbrücke stellt die einzige Engstelle im ansonsten 4-spurigen Verlauf der Äußeren Münchener Straße vom Brückenberg bis zum Kreisel in der Schwaig dar. Die durch eine Lichtsignalanlage gesteuerte Querung des Geh- und Radwegs ist ein Gefahrenpunkt und beeinträchtigt den Verkehrsfluss. Die bestehende Fahrbahn ist durch Unebenheiten, Verdrückungen, Risse und Flickstellen gekennzeichnet.
    Die Planung eines Ersatzneubaus wurde aufgrund eines Beschlusses des Stadtrates vom 23.07.2014 beauftragt. Im weiteren Verlauf wurde 2016 seitens des Baugrundgutachters darum gebeten, die Ergebnisse der Pfahlprobebelastungen an der Georg-Aicher-Park-Brücke abzuwarten um die auch bei der Mangfallkanalbrücke vorgegebene Pfahlgründung zu verifizieren. Das Projekt wurde daraufhin zunächst gestoppt.
    2019 wurde mit den Ergebnissen als Grundlage das Baugrundgutachten angepasst mit der Empfehlung jetzt eine Flachgründung vorzusehen, da andernfalls das aufwendige Gründungskonzept der Georg-Aicher-Park-Brücke heranzuziehen wäre.
    Im Ausschuss für Verkehrsfragen und ÖPNV am 29.10.2020 wurde eine getrennte Geh- und Radwegführung auf der Brücke, sowie die Verbreiterung der nördlichen Unterführung für einen optionalen Radschnellweg festgelegt.
    Im Zuge der Haushaltsberatungen zum Haushaltsjahr 2022 wurde einem Eilantrag der CSU zugestimmt den Bau der Brücke auf 2024 vorzuziehen. Die Projektgenehmigung mit baulicher Umsetzung der Maßnahme ab Herbst 2024 wurde durch den Stadtrat am 22.11.2023 erteilt.
    Die Planung sieht nun eine Brücke mit einer Fahrbahnbreite von 13,10 m und beidseitigen getrennten Geh- und Radwegen von je 4,80 m Breite vor. Die lichte Weite zwischen den Widerlagern beträgt wie bei der derzeitigen Brücke 22,00 m. Durch die erhebliche Schiefe mit einem Kreuzungswinkel von ca. 47,5° ergibt sich eine lichte Weite von 29,82 m in Brückenlängsrichtung.
    Die Gesamtmaßnahme setzt sich aus verschiedenen Teilmaßnahmen zusammen, die im Folgenden beschrieben werden:
    Als System wurde ein Einfeldträger gelenkig gelagert mit Stahlverbundfertigteilträgern und Ortbetonplatte auf Stahlbetonwiderlagern mit Flachgründung gewählt. Diese Variante ist infolge der gelenkigen Lagerung setzungsunempfindlich und es ist durch die Fertigteilbauweise kein Lehrgerüst erforderlich. Aufgrund der Eigenschaften der einzelnen vorhandenen Bodenschichten wird vom Baugrundgutachter eine Bodenverbesserung oberhalb des Seetons mittels Rüttelstopfsäulen empfohlen. Beidseits sind die Widerlager aufgrund der Größe der Übergangskonstruktionen und der Lage am Gewässer begehbar, um Inspektionen auch bei voller Wasserführung im Kanal durchführen zu können.
    Um in Zukunft eine höhenfreie Querung zu ermöglichen, wurde nun auf der Nordseite eine mit dem Widerlager verbundene Unterführung als Rahmenbauwerk konzipiert.
    In Verbindung mit beidseits anschließenden Rampen mit Höchstlängsneigungen von 6%, Gefällestrecken von 6,00 m Länge und Zwischenpodesten von 1,50 m Länge ist die barrierefreie Querung der Äußeren Münchener Straße im Zuge des nördlichen am Kanal verlaufenden Geh- und Radwegs möglich. Die Rampen sind als Ortbeton-Trogbauwerke geplant. Zur Herstellung der Widerlager und der Rampen ist die Sicherung der Baugruben mit Spundwandkästen erforderlich.
    Auf der Südseite wurde keine Unterquerung der Äußeren Münchener Straße vorgesehen, hier werden die Deichwege mittels barrierefreier Rampen an die Äußere Münchener Straße angeschlossen.
    Die Stützwände werden als Spundwand mit Stahlbetonkopfbalken ausgeführt. Ab einer bestimmten Höhe mit einer Rückverankerung. Aus gestalterischen Gründen wird die Spundwandvorderseite mit einer Vorsatzschale aus Gabionen verkleidet.
    Teil der Maßnahme „Neubau der Mangfallkanalbrücke“ ist der vierspurige Ausbau der Äußeren Münchener Straße zwischen den bereits fertig gestellten Abschnitten nördlich der Sommestraße und südlich der Georg-Aicher-Straße. Dieser Ausbau erfolgt mit dem gleichen Standard wie die übrigen Abschnitte der Äußeren Münchener Straße.
    Bauzeit:
    Baubeginn war im Oktober 2024. Die Bauumsetzung wird ca. 1 3/4 Jahre in Anspruch nehmen.
    Förderung:
    Ein Förderantrag nach Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (BayGVFG) und FAG wurde bei der Regierung von Oberbayern gestellt.