Städtepartnerschaft mit Briançon

Das französische Briançon (12.000 Einwohner/-innen), eine der höchstgelegenen Städte Europas (1.200 – 1.326 m ü. d. M.), ist Hauptort des Briançonnais und liegt malerisch über dem Zusammenfluss der Durance und der Guisane. 2008 wurde die Festungsanlage Briançons zusammen mit anderen Anlagen des Baumeisters Vaubans, verteilt in ganz Frankreich, von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. 

  • Georg Weindl, Bezirksjugendleiter des Deutschen Postverbands, plante für den Februar 1968 eine Fahrt mit Jugendlichen zu den Olympischen Winterspielen in Grenoble. Briançon schien ihm auf der Landkarte eine nahegelegene Stadt zu sein, nicht zu groß und nicht zu teuer. Er nahm 1967 Kontakt zum Postamt Briançon auf mit der Bitte um Hilfe bei der Quartiersuche. M. Lhuisset vom damaligen Fernmeldeamt antwortete, machte Vorschläge und so fuhr die erste Gruppe 1968 nach Briançon zum Skifahren und zum Besuch der Olympischen Wettbewerbe in Grenoble.

    Die Reise war ein Erfolg, die jungen Leute waren begeistert von den Möglichkeiten des Skifahrens im Skigebiet Serre Chevalier. Und so besuchten in den Jahren darauf viele Gruppen die höchstgelegene Festungsstadt Europas. Damals war der Tourismus noch nicht so ausgeprägt und eine deutsche Gruppe gewissermaßen eine Rarität. Die Gruppen wurden immer sehr herzlich vom damaligen Bürgermeister Dr. Garraud im Rathaus empfangen.

    Die Stadt Rosenheim suchte nach einer französischen Partnerstadt und da die begeisterten Skifahrer von Briançon erzählten, kam der damalige Stadtrat mit Bürgermeister Dr. Steinbeißer auf den Gedanken, Briançon eine Städtepartnerschaft anzutragen. Es gab mehrere Kontakte und Besuche, auch ein Gespräch in Paris mit dem damaligen Staatssekretär und späteren Bürgermeister von Briançon, Paul Dijoud, und es gab Zustimmung sowohl im Rosenheimer Stadtrat als auch im Stadtrat von Briançon, die Städtepartnerschaft offiziell zu beschließen. Zum Herbstfest 1973 kam die französische Delegation nach Rosenheim und im Jahr 1974 wurde der Vertrag feierlich in Briançon von den Bürgermeistern Paul Dijoud und Dr. Albert Steinbeißer unterzeichnet.

    Neben den Skireisen gab es auch mehrere Schüleraustauschprogramme, in deren Folge sich eine Schulpartnerschaft zwischen dem Karolinengymnasium von Rosenheim und dem Collège d’Altitude von Briançon ergab. Viele private Freundschaften entstanden, die teilweise schon über 50 Jahre bestehen.

    Zwischenzeitlich gab es – abgesehen von der Schulpartnerschaft und den Skireisen - einige Jahre Stillstand in den offiziellen Kontakten, bis sich im Jahr 2013 das Comité de Jumelage in Briançon neu aufstellte und rege Aktivitäten entwickelte, in deren Verlauf auch in Rosenheim 2014 der Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Rosenheim-Briançon gegründet wurde. Seitdem gibt es regelmäßige Besuche von Gruppen mit vielfältigem Programm, um Lebensweise und Kultur des Partners besser kennen zu lernen. Das Engagement und die Gastfreundschaft sind auf beiden Seiten sehr beeindruckend und hinterlassen ihre Spuren.

  • Hier finden Sie die Festschrift "50 Jahre Städtepartnerschaft - Jumelage 1974 - 2024"

  • Wie arbeitet der Verein? Wer gehört dazu?

    Der Förderverein Städtepartnerschaft Briançon-Rosenheim wurde 2014 gegründet und besteht aus einer Vorsitzenden, zwei Stellvertreterinnen, einem Schatzmeister, einem Schriftführer und 2 Kassenprüfern und den Mitgliedern, die sich ehrenamtlich für die Städtepartnerschaft engagieren. Zudem gibt es einen Beirat.

    Der Förderverein trifft sich in unregelmäßigen Abständen, um anstehende und neue Aufgaben zu besprechen und Lösungen dafür zu finden. Hauptaufgabe ist, den Erhalt und die Fortführung der bestehenden Kontakte zwischen den Bürgern der beiden Städte zu vertiefen und auch neue Möglichkeiten zu finden, wie die Städtepartnerschaft zwischen Rosenheim und Briançon intensiviert werden kann.
    In der Zusammenarbeit im Förderverein werden die Reisen nach Briançon und die Gegenbesuche der französischen Freunde in Rosenheim geplant. Zudem werden im Förderverein immer wieder gemeinsame Aktivitäten, wie Zusammenkünfte am französischen Nationalfeiertag, gemeinsame Wanderungen etc. organisiert. Zu besonderen Anlässen wurde bereits zweimal ein Konzert mit französischen Chansons veranstaltet.
    Auch auf französischer Seite gibt es ein eigenes Partnerschaftskomité.

    Einladung zum Mitmachen.

    Dazukommen zu den öffentlichen Mitgliederversammlungen. Ansprechpartnerinnen, Interessierte, die Lust und Freude an der Arbeit im Förderverein haben, sind als neue Mitglieder gerne gesehen. Zu den Mitgliederversammlungen werden die Mitglieder jeweils per E-Mail eingeladen. Interessierte Personen können über die Geschäftsstelle des Fördervereins im Kulturamt der Stadt Rosenheim Kontakt aufnehmen und gern zu einem der Treffen vorbeikommen und dann entscheiden, ob sie dem Verein beitreten und ggf. auch im Förderverein aktiv tätig werden möchten. Natürlich sind wir über jedes Mitglied erfreut, welches durch die Mitgliedschaft die Verbundenheit zur Städtepartnerschaft bekundet.
    Für ein Mitwirken im Verein ist es nicht erforderlich, die französische Sprache zu sprechen.

    Wo geht es mit der Städtepartnerschaft hin?

    Ziel der Städtepartnerschaft für die nächsten Jahre ist es, die Partnerschaft weiter lebendig zu erhalten und zu vertiefen. Dazu sollte versucht werden, in allen möglichen Bereichen Kontakte zwischen den beiden Städten herzustellen und/oder zu erhalten. Unbedingt sollte auch der Schüleraustausch weiter bestehen bleiben. Vielleicht entstehen dadurch Freundschaften, die in späteren Jahren bei den "ehemaligen" Schülern auch das Interesse erwecken, den Ort wiederzusehen und sich in die Partnerschaft einzubringen. Auch der Kontakt im sportlichen und kulturellen Bereich ist wichtig und bietet viele Möglichkeiten. Durch die relativ weite Entfernung zwischen den beiden Partnerstädten ist manche Aktivität aufwendig. Mit gutem Willen von allen Seiten sollte dies jedoch kein Grund sein, die so lange bestehende Partnerschaft ruhen zu lassen. Darum wird weiterhin um rege Unterstützung dieser wichtigen Aufgabe gebeten. Nur durch einen gegenseitigen Austausch kann dazu beigetragen werden, die gelebte Freundschaft zwischen den beiden Partnerschaftsvereinen und den beiden Ländern auch zukünftig aufrechtzuerhalten und weiter zu vertiefen.

  • Briançon liegt circa 739 km von Rosenheim entfernt in der Region Provence Alpes-Côte d´Azur im Departement Hautes Alpes am Rande des Nationalpark Barre des Écrins.

  • Oberstadt
    Grenzstadt zur Zeit Ludwigs XIV. Im Gegensatz zu Briançon-Ste-Cathérine, der Unterstadt, hat Briançon-Vauban sein einstiges Stadtbild bewahrt. Zwischen den Toren „Porte de Pignerol“ und der „Porte d’ Embrun“ erstreckt sich die Altstadt mit einem Gewirr enger, steiler Gassen, das von der „Grand-Rue“ mit dem Bach „Gargouille“ durchquert wird.

     

     

     

    Eglise Notre-Dame
    Die von Vauban 1718 erbaute Wehrkirche liegt im Bereich der Befestigungsanlagen.

     

     

     

     

    Pont d’ Asfeld
    Die 1734 erbaute Brücke überspannt die Durance in einem einzigen Bogen von 40 m Breite und 56 m Höhe.

     

     

     

     

    Serre-Chevalier und Montgenèvre
    In der Nähe von Briançon liegen bedeutende Wintersportorte.

     

     

    Place d’ Armes
    Ein Platz, der einen Vorgeschmack auf die Provence gibt. Die in warmen Farben gehaltenen Fassaden und die Caféterrassen, die von zwei Sonnenuhren beherrscht werden, verleihen dem Platz eine südländische Atmosphäre. In der Mitte hatte Vauban einen Brunnen graben lassen, der sich während der Belagerung im Jahre 1815 als äußerst nützlich erwies.