Der Igel in unseren Gärten

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Der Igel in unseren Gärten

Schutzstatus und Gefährdung

Der Igel ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz eine besonders geschützte Art. Das bedeutet, dass er weder gefangen, verletzt noch getötet werden darf und seine Fortpflanzungs- und Ruhestätten nicht beschädigt oder entnommen werden dürfen (§ 44 Abs. 1 Bundesnaturschutzgesetz BNatSchG). Dennoch ist sein Bestand rückläufig. Hauptursachen für die Gefährdung sind:

  • Lebensraumverlust durch dichte Bebauung, versiegelte Flächen, Stein- und artenarme Gärten,
  • Verkehrsunfälle, insbesondere in der Nacht,
  • Pestizideinsatz, da diese nicht nur Schädlinge vergiften, sondern auch Igel, und Insekten als deren Nahrungsgrundlage reduzieren
  • Gefahrenquellen in Gärten, wie Mähroboter, ungesicherte Kellerschächte oder steile Teichränder,
  • Zerschneidung der Lebensräume, z. B. durch undurchlässige Gartenzäune.

Bevorzugte Aufenthaltsbereiche

In Siedlungen halten sich Igel bevorzugt in:

  • Hecken, Sträuchern und Büschen zur Deckung und Nestbau,
  • Laub- und Reisighaufen zum Überwintern und als Tagesverstecke,
  • Gartenkomposten zur Nahrungsaufnahme und Unterschlupf,
  • Offenen Wiesenflächen mit Bodendeckung zur Nahrungssuche auf.

Besonders wichtig für freie Wanderbewegungen sind hierbei durchlässige Gartenzäune. Kleintierdurchlässe sollten eine Größe von mind. 10 x 10 Zentimeter haben oder sockelfrei mit Bodenabständen von mindestens 10 Zentimetern hergestellt werden.

Was Gartenbesitzer für Igel tun können

Mit einfachen Maßnahmen kann jeder Gartenbesitzer dazu beitragen, den Lebensraum für Igel zu erhalten oder zu verbessern:

  • Kleine Laub- und Reisighaufen liegen lassen – als Unterschlupf und Überwinterungsplatz,
  • Wildblumenwiesen statt Zierrasen – als Nahrungsquelle für Insekten und damit auch für Igel,
  • Verzicht auf Pestizide und Schneckenkorn – zugunsten der Igel und deren Nahrung,
  • Zäune igelfreundlich gestalten – mit kleinen Durchschlupfmöglichkeiten (mind. 10x10 cm),
  • Gefahrenquellen absichern, z. B. Teiche und Kellerschächte mit Ausstiegshilfen versehen,
  • Mähroboter nur tagsüber laufen lassen und niemals nachts, wenn Igel aktiv sind,
  • Nicht so oft den Rasen mähen oder einfach mal kleine Bereich für den Igel stehen lassen,
  • Igelhäuser aufstellen – als Alternative, wenn kein natürliches Versteck vorhanden ist, und
  • Trinkstelle mit frischem und sauberem Wasser aufstellen.