Bäume

Grenzabstand von Bäumen und Sträuchern

Bäume oder Sträucher in Nachbars Garten geben leider manchmal Anlass zu Ärgernis oder gar Streitigkeiten zwischen Anwohnern.

Das private Nachbarrecht wird bundesweit gemäß §§ 903 ff im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) sowie im Ausführungsgesetz zum BGB (AGBGB) geregelt.

Details hierzu werden in der Broschüre Rund um die Gartengrenze vom Bayerische Staatsministerium der Justiz dargestellt.

Schattenspender - Klimapuffer - Lebensraum

Große Bäume leisten einen relevanten Beitrag zu einem lebenswerten Stadtklima. Um diese  Funktion möglichst lange zu erhalten, hat Rosenheim eine städtische Baumschutzverordnung erlassen, die auch für Bäume auf privaten Anwesen gilt.

Vor einer Fällung ist deshalb stets zu prüfen, ob ein Baum dieser Baumschutzverordnung unterliegt. 

Alle Details zu Baumarten, Kategorien, Größen und Geltungsbereich finden Sie in der städtischen Baumschutzverordnung.

Sie können mit Ihrem Antrag auf Baumfällung online die Befreiung von der Baumschutzverordnung beantragen. Folgen Sie der Beschreibung und fügen Sie Ihre Angaben zum betreffenden Baum ein. Die Kollegen vom Umweltamt Rosenheim werden sich nach Prüfung mit Ihnen in Verbindung setzen.

Uns Menschen spenden Bäume im Sommer Luft und Schatten – für Vögel und Insekten sind sie unverzichtbarer Lebensraum. Um diesen während der Brut- und Aufzuchtperiode zu schützen und damit die Biodiversität zu fördern, dürfen Bäume deshalb grundsätzlich nur zwischen Anfang Oktober und Februar gefällt werden!

Baum des Jahres 2024: Die Echte Mehlbeere (Sorbus aria)

Die Echte Mehlbeere wird maximal 10-15 Meter hoch und kann ein Alter von 150 – 200 Jahre, am urbanen Standort ca. 100 Jahre erreichen. Ihre Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juni. Sie hat weiße Blüten und ihre Früchte sind kleine runde Beeren, welche anfangs noch grün sind und sich im Laufe des Herbstes rot färben. Heute verwendet man die Beeren aufgebrüht als Tee bei Darmproblemen oder sie werden gekocht und passiert und zu Saucen und Marmeladen verarbeitet. Achtung: Die Mehlbeeren sind im rohen Zustand leicht giftig.
Die Mehlbeere kommt vor allem in mitteleuropäischen, trocken-warmen Buchenwäldern vor, denn sie gedeiht am besten auf trockenen, kalkreichen Böden an sommerwarmen Stellen. Die echte Mehlbeere ist daher in West-, Mittel- und Südeuropa verbreitet.

Die Mehlbeere ist von großer ökologischer Bedeutung, denn ihre Blüten locken zahlreiche Insekten an, darunter Bienen und Schmetterlinge, die für die Bestäubung anderer Pflanzen unerlässlich sind. Außerdem dienen ihre Früchte als Nahrungsquelle für Vögel und kleine Säugetiere, was die Mehlbeere zu einem wichtigen Bestandteil des Nahrungsnetzes in unseren Ökosystemen macht.

    • dass die Mehlbeere wahrscheinlich ihren Namen daher bekam, weil ihre gemahlenen Samen in früheren Zeiten gelegentlich dem Mehl beigemischt wurden, um es zu strecken oder Backwaren süßer zu machen.
    • dass bei Untersuchungen in England 18 Vogelarten beim Verzehr der rötlichen Mehl – Beeren beobachtet wurden: Amsel, Sing-, Mistel-, Rot- und Wacholderdrossel, Rotkehlchen, Mönchsgrasmücke, Star, Aaskrähe, Eichelhäher, Elster, Ringeltaube, Gimpel, Grün-, Buch- und Bergfink, Kohl- und Blaumeise.

Baumpflanzungen mit besonderen Bäumen

Wie wäre es, wenn Sie Sträucher oder Bäume pflanzen, die in unserer Landschaft selten geworden sind, aber durchaus nützlich sind, z.B. die Elsbeere, dem Baum des Jahres 2011 in Deutschland und 2012 in Österreich. Wenn Sie die Elsbeere oder eine häufige Nachbarin, die Kornelkirsche, auch Dirndl genannt, nicht kennen, finden Sie unter der Webseite Baum des Jahres weitere Informationen. 

Wir glauben, dass Sie vor allem die Elsbeere mit Ihren außergewöhnlichen Eigenschaften, eines der edelsten Hölzer und Früchte mit sehr hohem Vitamin C-Gehalt, erstaunen wird. Der Elsbeerschnaps ist übrigens eine der teuersten und besten Branntweine.

Bäume für uns alle - Menschen für Bäume

"Zu fällen einen schönen Baum, braucht's eine halbe Stunde kaum - zu wachsen bis man ihn bewundert, braucht er, bedenkt es, ein Jahrhundert!"
Eugen Roth 

Leider ist unser Umgang mit Bäumen von vermeintlichen Sachzwängen geprägt. Allzu schnell steht ein Baum im Weg, wird zum Ärgernis, Störenfried und Haftungsrisiko. Natürliche Vorgänge, wie das Herabfallen von Laub im Herbst, werden als lästig empfunden. Die Fällung des Baumes ist dann sehr schnell die "einfachste" Lösung des Problems.

Hier müssen wir umdenken und uns darüber bewusst werden, dass gerade Bäume in der Stadt besonderen Schutz verdienen. Auch die Verantwortung gegenüber nachfolgenden Generationen verpflichtet uns zu einem bewussten Umgang mit dem Baumbestand in Rosenheim.